Lennart Goldbach Fußball

Im Gespräch mit …


Lennart Goldbach

Lenny spielt auf vielen Positionen – als Fußballer in der dritten oder zweiten Männer, Betreuer in der Jugendarbeit und als Initiator von „Grün. Weiß. Bunt“ – eine Initiative für Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung. Den Ausgangspunkt für all diese Aktivitäten bildet der Verein. Lennart fand vor rund sieben Jahren zur „Wahren Liebe“.

„Die selbst noch jungen Trainer haben sich richtig ins Zeug gelegt – das war ansteckend.“

Von diesem Engagement überzeugt, inspirierten ihn die Dynamik sowie die Einflussmöglichkeiten jedes Vereinsmitglieds: Offen für Ideen und Aktionen bietet die Sportgemeinschaft eine Plattform für den Austausch zwischen Generationen und Menschen mit unterschiedlichsten Interessen. Nicht zuletzt deshalb spielt auch der außersportliche Einsatz eine bedeutende Rolle:

„Bereits zu Beginn der Flüchtlingskrise haben viele Freiwillige geholfen und helfen immer noch, auch wenn die Berichterstattung mittlerweile nachlässt.“

Dass dieser Einsatz von Herzen kommt, zeigt die Vielzahl der im Verein unterstützten Minderheiten: Rücksichtnahme und Aufgeschlossenheit gegenüber allen Mitgliedern gehören zu den Grundwerten. „Das ist für mich wie in einer großen Familie“, sagt Goldbach. Das habe er auch immer in der Zeltlager-Betreuung und beim Fußballspielen im Verein erlebt und als sehr positiv empfunden.

Leider verliert gerade diese Art des menschlichen Zusammenhalts zunehmend an Selbstverständlichkeit, wie der Aufstieg rechter Parteien in großen Teilen Europas zeigt. Um ein deutliches Zeichen gegen (wieder) aufkommende Ideologien zu setzen und die gesellschaftliche Relevanz von Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung tiefgreifend im Sport zu verankern, gründeten Lennart und Sören die Initiative „Grün. Weiß. Bunt!“. Zusammen mit rund einem Dutzend anderer Gleichgesinnter setzen sie sich regelmäßig zusammen, um neue Aktionen und Kooperationen zu besprechen – im lockeren Rahmen, ohne starre Struktur. Die freie Organisationskultur sorgt für abwechslungsreiche Aufgaben, je nach Interessen und Stärken: So wird es nie langweilig. Besonders schätzt der 22-Jährige dabei die emphatische Gruppe der Ehrenamtlichen:

„Jeder kann mitmachen und jeder wird akzeptiert – dadurch entsteht ein einzigartiges Gruppengefühl.“

Der bereichernde Dialog und gute Umgang untereinander bringen die Gruppe nach vorn – eben Engagement, wie es noch Spaß macht. Überzeugt von gemeinsamen Grundwerten scheut „Grün. Weiß. Bunt!“ jedoch nicht die Diskussion mit Menschen anderer Meinung:

„Gerade Gespräche mit Menschen konträrer Einstellung regen zum Nachdenken an und führen dazu, den eigenen Standpunkt aus einer neuen Perspektive zu betrachten und besser kennenzulernen.“

Als „endloses“ Projekt hat die Initiative mit einer Regenbogen-Kapitänsbinde, Trikots und einem Banner unter dem Motto „Macht euch bunt!“, der von Verein zu Verein weitergegeben wird, begonnen. Nach nur kurzer Zeit diente die Initiative bereits als Anstoß für Großveranstaltungen wie den Diversity-Spieltag der SG Flensburg-Handewitt und sorgt so dafür, eine große Bühne für die eigene Idee zu bekommen. Dass sein Verein dafür unersetzlich ist, weiß Lennart nur zu gut:

„Der TV Grundhof bietet mit seiner Offenheit eine optimale Basis für unsere Arbeit – und dient somit auch als Vorbild für weitere, interessierte Vereine.“

Weitere Kooperationen mit mehreren Vereinen gehören zu den Zukunftsplänen des Fußballers: So könnten Ideen ausgetauscht, Zusammenarbeit gestärkt und größere Aktionen umgesetzt werden. Gremien können für eine verbesserte Organisation und langfristig mehr Wirkung sorgen. Doch nicht nur in dieser Hinsicht gibt es noch Ziele: Ein besonderer Wunsch des Freiwilligen ist es, Menschen mit Behinderungen noch stärker einzubeziehen. Denn nur wer eine klare Vorstellung hat, kann diese verwirklichen: Für eine Initiative, die vor noch nicht einmal einem Jahr gegründet wurde, ist bereits einiges erreicht worden – und es geht noch viel weiter.

Ihr dürft gespannt sein! Das nächste Highlight steht kurz bevor.