Den Anfang unserer Reihe „Im Gespräch mit …“ macht Christine Eichler, sie ist bereits seit 32 Jahren aktives Mitglied im TV Grundhof. 1984 wurde sie von einer Freundin mit zur „Frauengymnastik“ (mittlerweile heißt die Sportart „Fitness für Erwachsene“) genommen. Das war aber nur der Anfang für Christine. Als sie dem Verein beitrat, hatte sie bereits einige Jahre an ehrenamtlicher Arbeit als zweite stellvertretende Bürgermeisterin in Grundhof, im Elternrat an der Grund- und Hauptschule Munkbrarup sowie der Hannah-Arendt-Schule in Flensburg hinter sich und mit dem Kapitel abgeschlossen – dachte sie.
Beide Kinder von Christine waren selber jahrelang ehrenamtlich beim TVG als Kassenwart und Judo-Trainerin aktiv. Beide hatten wiederholt versucht, Christine in ein TVG-Ehrenamt zu locken – ohne Erfolg. Doch bei der Jahreshauptversammlung 2000 sprach ihr Sohn als Wortführer an, dass der TVG eine/-n Pressewart/-in benötige. Alle Anwesenden diskutierten kurz hin und her, bis die Frage aufkam, ob er sich denn schon jemanden für den Posten vorstellen könne. „Meine Mutter!“. Kam es wie aus der Pistole geschossen. „Was willst du dann sagen?“, lacht Christine. „Ich hatte keine Entschuldigungen mehr, um es nicht zu tun; die Kinder waren aus dem Haus, ich arbeitete nur noch ein paar Tage die Woche. Also sagte ich ja, und seitdem bin ich wieder in der ehrenamtlichen Arbeit tätig.“
„Wir sind auch nur Mitglieder beim TVG, wir zahlen unsere Beiträge und sind in verschiedenen Sparten aktiv. Der einzige Unterschied ist, dass wir neben unseren sportlichen Aktivitäten noch ehrenamtliche Arbeit machen.“
Einige Jahre später wurde Malte Bachmann zum neuen Vorsitzenden gewählt. Malte machte es sich zur Aufgabe, den Vorstand neu zu strukturieren. Vor seiner Zeit gab es nur drei Geschäftsführende im Vorstand – die anderen Posten traten als Beisitzer in Erscheinung. Malte trennte die Aufgabenbereiche und verteilte diese auf sieben Schultern. Nun hatte jeder einen klaren Aufgabenbereich und konnte sich um diesen kümmern.
„Was wirklich an mir nagt, ist, dass ich die einzige Frau im Vorstand sein werde, wenn Sirkka aufhört. Das kann doch nicht sein, vor allem nicht heutzutage!“
2008 wechselte Christine in die Position als Vorstand für Mitglieder. Leif Nielsen beschreibt Christine mit folgenden Worten: „Ihre Rolle im Verein ist von großer Zurückhaltung geprägt. Sie stellt sich voll in den Dienst der Sache und erledigt diese mit unglaublich viel Eifer, Zuverlässigkeit und ohne Murren. Sie ist goldwert für den TVG!“. Christine nutzt den Vorstand aber auch, um soziale Kontakte zu knüpfen und mal ein bisschen rauszukommen – neben Aquajogging, Gymnastik, Radfahren und Joggen. Gerade die kleinen Vorstandstreffen verlaufen in einem sehr gemütlichen Rahmen: Die Mitglieder treffen sich bei einem der Vorstandsmitglieder zu Hause, eine Person hat eine gemischte Getränke-Runde besorgt, diese werden dann über Schnick-Schnack-Schnuck in einer bestimmten Reihenfolge verteilt. „Obwohl ich Schnick-Schnack-Schnuck bis heute nicht verstanden habe, habe ich schon zweimal gewonnen!“, erklärt Christine. Der/die Getränkeeinkäufer/-in darf gerne kreativ und ausgefallen einkaufen – man kann sich also sicher sein, dass man auch mal etwas originellere Getränke wie Sauerkrautsaft oder exotisches Bier bekommt. Generell ist der Vorstand nach Christines Erachten eine sehr lustige, entspannte und dynamische Runde. Trotz ihrer 67 Jahre (der Zweitälteste ist 41) fühlt sie sich hier wohl und es passt alles.
Für ihren unermüdlichen und nicht wegzudenkenden Einsatz hat Christine am 03. November 2016 die Silberne Ehrennadel vom KSV SL-FL bekommen, für diese Ehrung hat sie sich in den letzten Jahren mehr als verdient gemacht hat.
Gemeinsam arbeitet der ganze Vorstand daran, dass die einzelnen Sparten mehr zusammenwachsen. Alle wünschen sich, dass zum Beispiel bei der Weihnachtsfeier nicht jede Sparte für sich sitzt.
„Das „die“ stört mich – die Fußballer, die Tennisspieler, die vom Vorstand – wer sind denn „die“? Das sind doch alle wir, wir im Verein, wir im TV Grundhof von 1911 e. V.“
Aber jetzt mal ehrlich: Familie, Arbeit, Kinder, Freizeit und ehrenamtliche Arbeit bekommt man nur schwer unter einen Hut. Da liegt die Frage nahe, ob Christine vielleicht einen Tipp oder Trick auf Lager hat. „Leider nein“, ist Christines ernüchternde Antwort. „Am wichtigsten ist immer, dass zu Hause alles stimmt. Wenn der Haussegen schief hängt oder man mit den Gedanken ganz woanders ist, kann man keine gute Vorstandsarbeit leisten und ist angespannt. Darauf wird von allen viel Rücksicht genommen. Und wenn’s nicht geht, dann geht’s halt nicht.“
Es ist wichtig, dass sich immer wieder Mitglieder finden, die Lust haben das Vereinsleben mitzugestalten, etwas zu verändern und große Projekte mit anzuschieben. Beim TVG passiert das in einer gemütlichen Runde, in der es Platz für jeden gibt.
In unserer Reihe „Im Gespräch mit …“ möchten wir euch Persönlichkeiten aus unserem Verein näherbringen, die durch ihre ehrenamtliche Arbeit einen wichtigen Beitrag zu unserem Vereinsleben leisten.
