Der TV Grundhof verlor am vorigen Sonntag unnötig in der Schlussphase in Meggerdorf. Am Freitag gegen den TuS Collegia Jübek drehten die Förde-Kicker den Spieß nun um. In einem Spiel, in dem sie nach 60 Minuten wie der sichere Verlierer aussahen, siegte der TV Grundhof nach einer heiß umkämpften Schlussphase doch noch mit 2:1 (1:0) gegen den TuS Collegia Jübek.
Der TuS war in der ersten Halbzeit die eindeutig spielbestimmende Mannschaft. Pass- und ballsicher bestimmten die Gäste das Spielgeschehen und hatten mit Jonas Burau den auffälligsten Spieler in ihren Reihen. Die Viererkette des TV Grundhof stand defensiv sehr stabil und ließ so trotzdem nur wenig torgefährliche Aktionen zu. Im Spielaufbau hingegen offenbarte die Heimelf große Schwächen, zahlreiche unnötige Fehlpässe führten immer wieder zu Ballverlusten. Als alles auf einen torlosen Pausenstand hinzudeuten schien, verwertete Jübek eine Standardsituation, die Finn-Erik Horn im Nachsetzen zum 0:1 über die Linie drückte (42.). Torhüter Daniel Benzin reklamierte, zuvor gefoult worden zu sein, doch der Schiedsrichter zeigte auf den Mittelpunkt und der Treffer zählte.Auch nach dem Seitenwechsel tat sich Grundhof schwer, den Ball konzentriert über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Erst mit der Hereinnahme von Spielmacher Rene Buzalski stellte sich Besserung ein (56.). Und letztlich war es eine umstrittene Aktion, die das Feuer für eine äußerst hitzige Schlussphase schürte. Ein Zweikampf in der Jübeker Spielhälfte zwischen Levin Exner und Burau führte dazu, dass sich beide Spieler gegenüberstanden und einen Freistoß für sich selbst forderten. Der Schiedsrichter stand unmittelbar daneben und deutete mit einem Handzeichen „Weiterspielen“ an. Es dauerte einige Sekunden, die Spieler reklamierten weiterhin. Grundhof schaltete schneller und setzte den Angriff schließlich fort, der zu einer Flanke von Chris Lemm auf den langen Pfosten führte. Dort köpfte der 19-jährige Broder Hinrichsen abgezockt eine Bogenlampe über den 42-jährigen Keeper Thorsten Kilders ins Netz (64.). Jetzt war Dampf unter dem Kessel. Der TVG fightete. Peer Jürgensen bot sich die Riesenchance zum zweiten Gästetreffer, doch Benzin blieb im Eins-gegen-Eins ganz cool und parierte stark. Buzalksi feuerte kurz darauf einen Freistoß flach auf das Tor. Kilders entschied sich unorthodox für eine Fußabwehr, die Ruwen Beismann per Nachschuss zum 2:1 ins Tor jagte (76.). Die Schlussphase war von Emotionen geprägt. Highlight war der Spruch von Spielertrainer Guido Gehrke: „Das schockt doch auch echt nicht. Ich renn mir hier den Arsch wund, aber ihr seid alle so schlecht.“ Der TV Grundhof pushte sich selbst, über den Kampf den Sieg nicht mehr aus der Hand zu geben, Jübek wollte unbedingt wenigstens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Am Ende hielt das TVG-Abwehrbollwerk und der TV Grundhof bejubelte einen nicht mehr für möglich gehaltenen Dreier.
„Uns ist ganz klar, dass dieser Sieg äußerst glücklich ist und nicht dem Spielverlauf entspricht“, musste TVG-Coach Thomas Ziegenberg zugeben. „Unsere Defensivleistung und unser kämpferischer Einsatz waren dafür absolut grandios. Spielerisch müssen wir uns aber dringend steigern.“
